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Elektrischer Schoko-Transport Ritter Sport im Werksverkehr mit eActros unterwegs

Daimler, Ritter Sport, eActros, Schokolade Foto: Daimler Trucks

Ein batterieelektrischer Mercedes-Benz eActros fährt ab sofort im Werksverkehr des Schokoladenherstellers Alfred Ritter.

Das auf quadratische Tafelschokolade spezialisierte Familienunternehmen mit Sitz in Waldenbuch bei Stuttgart testet den eActros für die Produktionsversorgung auf der Route zwischen dem Lager Dettenhausen und dem Produktionsstandort in Waldenbuch. Eine Sprecherin von Ritter Sport erklärte gegenüber trans aktuell, es handle sich hierbei um eine direkte Kooperation von Daimler mit Ritter Sport. Das heißt, es ist keine Spedition involviert.

Damit Nüsse, Mandeln, Folien und Packstoffe aus dem rund sieben Kilometer entfernen Lager in Dettenhausen rechtzeitig die Schokoladenproduktion versorgen, setzt Ritter Sport den eActros im flexiblen Pendelbetrieb ein. Zusätzlich beliefert der eActros den „Schoko-Shop“ – die Fabrikverkaufsstelle von Ritter Sport am Firmensitz in Waldenbuch – mit frisch produzierter Schokolade aus dem Werk nebenan. Der 18-Tonner mit einer Reichweite von rund 200 Kilometern ist mit einem ebenfalls elektrisch betriebenen und somit emissionsfreien Kühl-Wechselkoffer von Schmitz Cargobull bestückt. Die Batterien des Elektro-Lkw werden nach den Tagestouren über Nacht auf dem Werksgelände von Ritter Sport aufgeladen.

Jasper Hafkamp, Head of Global Marketing Mercedes-Benz Trucks: „Seit mehr als zwei Jahren testen zahlreiche Kunden bereits unseren batterieelektrischen eActros für den schweren Verteilerverkehr intensiv in verschiedenen Einsatzbereichen. Wir freuen uns sehr, dass nun auch Ritter Sport – der traditionsreiche Hersteller der allseits bekannten quadratischen Tafelschokolade – hier im Stuttgarter Raum auf den eActros für die bedarfsgerechte Versorgung seiner Produktion setzt.“

Andreas Ronken, CEO bei Ritter Sport: „Als Familienunternehmen ist der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Unser Ziel ist es, im Einklang mit Mensch und Natur zu wirtschaften. Dazu gehört als Teil der Lieferkette selbstverständlich auch die Transportlogistik. Mit dem Mercedes-Benz eActros testen wir nun eine CO2-neutrale Transportlösung, die unseren Unternehmenswerten hinsichtlich Nachhaltigkeit und Transparenz entspricht.“

Kühl-Wechselkoffer mit elektrischem Kühlgerät von Schmitz Cargobull

Bei dem Kühl-Wechselkoffer des von Alfred Ritter eingesetzten eActros handelt es sich um das Modell „W.KO Cool“ von Schmitz Cargobull. Er verfügt über eine optimierte Isolierung für den energieeffizienten Transport von gekühlter Ware. Der robuste Aufbau ist den Angaben nach ideal für den intensiven täglichen Einsatz geeignet. Das rein elektrisch betriebene Kühlgerät arbeitet vollkommen emissionsfrei und ist speziell für den Einsatz im Verteilerverkehr ausgelegt. Auch in der zweiten Testphase werden die Aufbauten der Fahrzeuge größtenteils von Schmitz Cargobull zur Verfügung gestellt.

Boris Billich, Vertriebsvorstand Schmitz Cargobull: „Wir arbeiten ständig an der Umsetzung umweltfreundlicher und zukunftsfähiger Transportkonzepte. So leisten wir mit Konzepten wie dem emissionsfreien Kühl-Wechselkoffer, der auf dem eActros bei Ritter Sport verbaut ist, einen Beitrag zur CO2-Reduzierung und bieten ein nachhaltiges System für optimierte ökologische Transport- und Logistiklösungen.“

Zahlreiche aus der ersten Phase gewonnene Erkenntnisse

Seit 2020 befindet sich der eActros in der zweiten Phase seiner Praxiserprobung und wird sukzessive an weitere Kunden als Teil der sogenannten „Innovationsflotte“ übergeben. Zu den zahlreichen bei den Praxistests gewonnenen Erkenntnissen zählt, dass die rund 200 Kilometer Reichweite des eActros sich als absolut realistisch erwiesen haben – unabhängig von Zuladung, Streckenverlauf oder Topografie. Der eActros steht im städtischen Verkehr, bei Autobahn- oder Überland­fahrten einem konventionellen Diesel-Lkw in Sachen Verfügbarkeit und Leistungserbringung in nichts nach. Das Kühlsystem für die Ladung aber auch die Klimaanlage – beide elektrisch betrieben – haben sowohl bei extremer Hitze als auch bei winterlichen Verhältnissen ohne Einschränkungen funktioniert. Fahrer zeigen sich sehr angetan von der durchgängigen Verfügbarkeit des Drehmoments über den gesamten Geschwindigkeits­bereich hinweg. Zudem berichten sie insbesondere auch von der leisen Fahrweise und einem angenehmen, ruhigen Fahrgefühl. Hinzu kommt, dass bei vorausschauender Fahrweise durch Rekuperation, das heißt Motor­bremsung, elektrische Energie zurückgewonnen werden kann. Es ist dann selten nötig, das Bremspedal zu betätigen.

Lokale CO2-neutrale Alternative

Der eActros basiert auf dem Rahmen des Mercedes-Benz Actros. Darüber hinaus ist die Architektur des Fahrzeugs jedoch komplett auf den Elektroantrieb ausgerichtet und verfügt über einen hohen Anteil spezifischer Teile. Zwei Elektromotoren nahe den Radnaben der Hinterachse bilden den Antrieb mit einer Leistung von jeweils 126 kW und einem maximalen Drehmoment von je 485 Nm. Daraus ergeben sich nach der Übersetzung jeweils 11.000 Nm. Eine Leistung, die der eines konventionellen Lkw ebenbürtig ist. Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh liefern die Energie für den eActros. In Abhängigkeit der verfügbaren Ladeleistung lassen sich die Batterien innerhalb von zwei Stunden bei 150 kW vollständig aufladen.

Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMU) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.

Der eActros in Serie: herausragende Performance

Der Serien-eActros soll dem bisherigen Prototyp laut Daimler in einigen Punkten deutlich überlegen sein, beispielsweise in der Reichweite, der Antriebsleistung und der Sicherheit. Der eActros wird als Zwei- und Dreiachser auf den Markt kommen. Die Serienproduktion soll 2021 im Werk Wörth am Rhein anlaufen. Darüber hinaus wird Daimler Trucks das Fahrzeug in ein ganzheitliches Ökosystem einbetten, das auch Beratungsangebote rund um E-Mobilität umfasst. Dazu zählen Routenanalysen, Überprüfung möglicher Subventionen, Unterstützung bei der operativen Flottenintegration und die Erarbeitung passender Ladeinfrastrukturlösungen.

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