Der Trailerhersteller Kögel hat gemeinsam mit SAF-Holland und Carrier seinen Kühlauflieger Cool Pur Ferro Quality mit einer Rekuperationsachse und einer elektrischen Kältemaschine ausgestattet.
Sogenannte E-Trailer liegen im Trend, sei es als fahrdynamische Unterstützung der Zugmaschine, oder als Rekuperationsmedium, mit dessen Unterstützung Nebenverbraucher wie Kühlmaschinen mit elektrischer Energie versorgt werden können. Letztere Variante hat der Fahrzeughersteller Kögel jetzt auf die Trailerachsen gestellt – und zwar mit der elektrifizierten Version des Kögel Kühlaufliegers Cool Pur Ferro Quality.
Bewährt in der Praxis: Der Kögel Cool Pur Ferro Quality
Bei dem Kühlauflieger für Frische-, Tiefkühl- und Pharmatransporte, handelt es sich um ein bewehrtes Fahrzeugkonzept. Zertifiziert nach den Anforderungen der HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Point), wartet das Fahrzeug seit seiner Vorstellung auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 unter anderem mit einem geräuscharmen Aluminiumboden und einer verschweißten Aluminiumwanne auf, die nicht nur ein einfaches Reinigen des Fahrzeugs, sondern auch ein Eindringen von Feuchtigkeit von außen verhindern soll. Nebst einer Türdichtung, die über eine vierfache Gummilippe verfügt, sorgen die in den Seitenwänden und im Dach verbauten, hauseigenen Stahl-Sandwich-Paneele - die laut Kögel mit einer FCKW-freien Polyrethan-Isolierung ausgeschäumt sind - dafür, dass temperatur-empfindliche Güter gut gekühlt ihren Bestimmungsort erreichen. Auf Wunsch gibt es für den Kögel Cool Pur Ferro Quality auch mit der hauseigenen Telematik von Kögel Telematics, sowie mit entsprechenden Liftachsen auf Achsposition eins und drei, oder aber auch mit einer Nachlauflenkachse aus dem Hause SAF-Holland. Dass der Achshersteller und Systemlieferant allerdings mehr kann als den guten Standard, beweist der Zulieferer aus dem bayerischen Bessenbach mit der Rekuperations-Trailerachse Trak r.
Die SAF Holland Trak r elektrifiziert den Kögel Kühlauflieger
Im Gegensatz zur elektrisch angetriebenen Trailerachse SAF Trak e, die die Zugmaschine sanft beim Vortrieb unterstützt, verfolgt SAF Holland mit der Trak r einen eher passiven Ansatz mittels besagter Rückgewinnung von Bewegungsenergie (Schub- und Abbremsphasen des Gesamtzugs). Dies leistet das 9-Tonnen-Aggregat mittels integriertem Hochvolt-Generator, der nach Angaben des Achsenherstellers seit Mitte 2021 nicht nur ohne seltene Erden auskommt, sondern dank Aluminium-Wicklung sogar ohne schwergewichtigen Kupferdraht. Dabei generiert das Rekuperationsgenerator aus dem Hause AEM in den Schub- und Abbremsphasen des Gesamtzugs eine Maximalleistung von 26 kW. Um diese Leistung sinnvoll zu nutzen, fängt der Systempartner Carrier die Energie in einer Pufferbatterie auf, die unter dem Kögel Cool Pur Ferro Quality auf Höhe des Palettenkasten verbaut ist.
Carrier Vector HE 19 sorgt für Kühlung
Der Pufferbatterie selbst ist dabei Teil des Kühlsystems Vector-E-Cool von Carrier, mit dem der US-amerikanische Hersteller, gänzlich auf den Einsatz von eines Dieselgenerators verzichten kann. Das Herzstück des Systems bildet dabei das vollelektrische Stirnwand-Kühlaggregat Carrier Vector HE 19, das laut Hersteller seinen Dienst in dieser Ausführung nicht nur emissionsfrei sondern auch besonders leise verrichtet. Mit einer Geräuschemission von weniger als 60 Dezibel ist das Fahrzeugkonzept von Kögel, SAF Holland und Carrier Transicold damit sogar Biek-zertifiziert und damit auch geeignet für die emissionsarme Nachtanlieferung für städtische Supermärkte.
In dieser Konfiguration kann der Kögel Cool Pur Ferro Quality nicht nur den CO2-Ausstoß und damit den Dieselverbrauch für Transporteure reduzieren, sondern sorgt laut Kögel durch das leise, vollelektrische Kühlsystem für einen erholsameren Schlaf von Lkw-Fahrerinnen und Fahrern auf Rastplätzen entlang der jeweiligen Verkehrsrouten.