Hightech am Duisport röntgt Lkw: Zoll-Beamte machen mit einer neuen Großröntgenanlage ab sofort Jagd auf Schmuggler. Wie das Ganze funktioniert und was der Hafen in das System investiert hat.
Im Duisburger Hafen entsteht eine sogenannte Großröntgenanlage (GRA) für beladene Lkw. Damit kann der Zoll den Schmugglern im größten Binnenhafen der Welt nach eigenem Bekunden noch besser das Handwerk legen und die Zollabwicklung beschleunigen.
So funktioniert die Röntgenanlage im Duisport
Mit der GRA geht es ähnlich wie in einer Waschstraße zu: Der Lkw steht, aber statt Waschbürsten fährt der mobile Ausleger der Anlage am Fahrzeug entlang. Hierbei wird die Ladung von zwei Seiten mit Röntgenstrahlen beschossen. Ziel der Aktion: Gestochen scharfe Bilder sollen den Experten des Zollamts Ruhrort auf ihren Monitoren anzeigen, was in den Containern lagert. Bislang werden solche kosten- und personalintensiven Großröntgenanlagen nur in den bedeutenden internationalen Seehäfen eingesetzt, in Deutschland gibt es sie bisher nur in Hamburg und Bremerhaven.
Schnellere Abwicklung trotz genauerer Prüfung
Entstehen wird die Anlage auf einem rund 3.200 Quadratmeter großen Gelände in unmittelbarer Nähe zur Duisport-Hauptverwaltung in Ruhrort. Geplant ist der Bau einer rund 620 Quadratmeter großen Halle sowie eines etwa 550 Quadratmeter großen Bürogebäudes. Dafür nimmt der Duisport rund 3 Millionen Euro in die Hand. „Damit erhöht sich der internationale Sicherheitsstandard am Standort Duisburg enorm. Für internationale Reedereien ist die Existenz einer solchen Anlage ein wichtiges Kriterium, an welchen Standorten sie ihre Aktivitäten verstärken oder zurückfahren“, sagt Duisport-CEO Markus Bangen.