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DSLV-Studie zur Systemlogistik Scharnier zwischen Industrie und Handel

Foto: Thomas Küppers

Um die Bedeutung und das Bild der Stückgutlogistik in der Öffentlichkeit zu stärken, hat der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) ihr Marktvolumen in einer Studie erheben lassen.

Danach beläuft sich das Gesamtaufkommen in der Stückgutlogistik (auch Systemlogistik oder Sammelgutverkehr) mittlerweile auf knapp 40 Millionen Tonnen abgefertigter Fertig- und Halbfertigerzeugnisse jährlich.

Knapp die Hälfte des Volumens wird durch die Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Lebensmittelsektor sowie Bauwirtschaft bestimmt. Die andere Hälfte kommt unter anderem von Groß- und Außenhandelsunternehmen, Bau- und Gartenmärkte, Automotive-Zulieferer, Handwerksbetriebe, Krankenhäuser sowie Hotels. Die Stückgutlogistik ist damit ein wichtiges Scharnier zwischen den Wertschöpfungsstufen der großen Industriezweige und den Beschaffungsschnittstellen des Handels.

Mehr als 120 Millionen Stückgutsendungen im Jahr

Gleichzeitig hat das Segment wachsende Anteile am B2C-Geschäft. Vom DSLV aus heißt es dazu: In 15 Stückgutnetzen mit jeweils bis zu 100 Depotstandorten wird heute die flächendeckende Abholung, Bündelung und Zustellung von mehr als 120 Millionen Sendungen jährlich allein Deutschland organisiert. Und der Trend geht in Richtung Wachstum.

Die Daten der Studie wurden noch vor Corona im Jahr 2019 in 150 Depotstandorten erhoben. Die durchschnittliche Depot-Umschlagleistung lag zu dem Zeitpunkt bei 590 Tonnen, verteilt auf 1.815 verpackte und palettierte Sendungen. Das durchschnittliche Sendungsgewicht lag bei 325 Kilogramm, wobei die Spanne zwischen 30 und 2.500 Kilogramm lag. Mehr als 30 Prozent aller Sendungen werden in urbanen Zentren ausgeliefert. In der Auslieferung kommen Lkw mit einem zu zulässigen Gesamtgewicht von 12 bis 18 Tonnen zum Einsatz. „Angesichts der Sendungsgrößen scheidet eine Ausgliederung der regionalen Lieferrelationen in kleinere Fahrzeugeinheiten oder - wie politisch oft blauäugig gefordert – der alternative Einsatz von Lastenfahrrädern in der Regel aus“, heißt es dazu beim DSLV.

Städtische Konsolidierungspunkte sorgen eher für mehr Verkehr

Auch die Einrichtung zusätzlicher urbaner Konsolidierungszentren würde der Studie zufolge die Komplexität des Sammelgutverkehrs eher erhöhen. Diese Zentren seien keine Lösung zur Bewältigung des innerstädtischen Verkehrsaufkommens. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster betont: „Es fehlen exklusive Be- und Entladezonen“. Er dringt darauf, dass die Lieferlogistik sowohl in der konkreten Städte- und Verkehrsplanung auf kommunaler Ebene als auch bei der Ausgestaltung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften auf Bundesebene stärker als bisher berücksichtigt werden müsse.

Von der Studie, die gemeinsam mit dem Steinbeis-Beratungszentrum Forlogic und der Hochschule Heilbronn erstellt wurde, erhofft sich der Branchenverband einen Erkenntnisgewinn in der breiten Öffentlichkeit und in der Politik über die Bedeutung der Stückgutlogistik. Die Studie kann auf der DSLV-Seite heruntergeladen werden.

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