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Dekra auf Wachstumskurs Digitalisierung und Nachhaltigkeit boomen

Foto: Dekra

Sicherheit ist gefragt – in vielerlei Hinsicht. Das zeigt die vorläufige Bilanz des laufenden Jahres bei der Prüforganisation Dekra.

Die Prüforganisation Dekra hat die Corona-Krise überwunden und setzt ihren Erfolgskurs fort. Wie das Unternehmen mitteilt, wird der Umsatz voraussichtlich um neun Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro steigen – das wäre mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Die Zahl der Stammbelegschaft – also ohne die Sparte Zeitarbeit – steigt um 900 auf etwa 30.800. Inklusive der Zeitarbeit sind es weltweit rund 46.500 Beschäftigte, ein Plus von rund 2.500.

„Wir sind ‚back on track‘“, erklärte der Dekra-Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl. Er führt die Rückkehr auf die Erfolgsspur auf eine „agile Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter, eine starke Marktposition von Dekra und die Umsetzung der digitalen Agenda“ des Unternehmens zurück. Dekra habe die Hochphase der Pandemie gut gemeistert. „Bis zum 100. Gründungsjubiläum im Jahr 2025 werden wir zum globalen Partner für eine sichere und nachhaltige Welt durchstarten“, kündigte er an.

Dekra steigt in drei neue Prüfmärkte ein

Neben den neuen Aktivitäten in Zusammenhang mit Digital- und Nachhaltigkeits-Angeboten gab es Zuwächse auch im Kerngeschäft: Bei der periodischen Fahrzeugprüfung meldet Dekra den Markteintritt in Finnland, China und Mexiko. In Finnland übernahm der Stuttgarter Prüfdienstleister einen lokalen Anbieter mit sechs Stationen. Damit ist Dekra nach eigenen Angaben nun in 23 Ländern im Prüfgeschäft aktiv und prüft als Weltmarktführer jährlich mehr als 27 Millionen Fahrzeuge. Das größte Geschäftefeld von Dekra steht für ein Drittel des Umsatzes, die Erlöse mit Fahrzeugprüfungen klettern 2021 voraussichtlich um 6,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Ausgebaut hat Dekra seine Expertise im laufenden Jahr auch bei den Megathemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Dafür hat die Sachverständigenorganisation auch die nötigen internen Weichenstellungen getätigt. Sie hat ihre Aktivitäten in fünf Fokusbereiche gegliedert, bei denen bisherige durch neue digitale Geschäfte ergänzt werden. Diese Bereiche sind „Fahrzeuge & Mobilität der Zukunft“, „IT- und Cyber Security Services“, „Remote Services“, „Datengetriebene, KI-gestützte Services“ sowie „Nachhaltigkeits-Services“.

Massive Investitionen in digitale Transformation

Vorstandschef Kölbl kündigte an, bis zum Jubiläumsjahr 2025 massiv in die digitale Transformation zu investieren und dafür den Löwenanteil der geplanten Investitionen von 500 Millionen Euro einzusetzen. „Wir werden bis dahin unser komplettes Dienstleistungsportfolio digitalisiert haben“, sagte er. Was die Nachhaltigkeit angeht, wird Dekra ebenfalls selbst aktiv und strebt an, bis 2025 komplett CO2-neutral zu sein.

Wie hat Dekra nun mit Blick auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit seine Marktposition ausgebaucht? Das Unternehmen nennt dafür mehrere Beispiele. So baute Dekra seine Rolle als Partner der Fahrzeughersteller für Services rund ums Thema Cyber Security aus. Das Unternehmen wird demnach für das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) als Typprüfer für die Einhaltung der neuen internationalen Regularien zu Cyber Security und Software Updates tätig. Dekra prüft damit nicht nur im Rahmen der HU das Endprodukt, sondern ist nach eigener Darstellung über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs als Prüforganisation eingebunden. Mehrere Fahrzeugbauer greifen demnach bereits auf die Cyber-Security-Dienste von Dekra zurück. Aufgrund der steigenden Nachfrage rechnet Dekra in diesem Geschäftsfeld mit einem starken Wachstum und bis 2025 mit einem höheren zweistelligen Millionenumsatz.

Kompetenz in Sachen Digitalisierung ist laut Dekra auch beim Schadenmanagement gefragt. Um seine Marktstärke hier auszubauen, beteiligte sich das Unternehmen am Schweizer Anbieter Spearhead. Dieses hilft Versicherern und Fuhrparkleitern beim digitalen Abwickeln von Fahrzeugschäden. Dekra-Chef Kölbl sieht erhebliches Potenzial durch den Ausbau der Aktivitäten bei der digitalen Schadenregulierung. Er erwartet, dass digitale Lösungen bereits 2025 für 30 Prozent der Schadenbewertungen genutzt werden.

Dekra prüft Photovoltaik-Module

Was die neuen Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit angeht, baute Dekra sein Engagement rund um erneuerbare Energien und die Kreislaufwirtschaft aus. Das Unternehmen verstärkte sein Engagement bei Prüfungen rund um die Ladeinfrastruktur für Elektro-Autos. Außerdem nahm Dekra in China ein Prüflabor für Photovoltaik-Komponenten in Betrieb. Sieben der zehn größten Hersteller von Photovoltaik-Modulen gehören demnach bereits zum Dekra-Kundenstamm. Kompetenz will das Unternehmen auch bei Services rund um den Einsatz von klimaneutralem Wasserstoff zeigen und engagiert sich daher im Verband Hydrogen Europe.

Auch die Services rund um die Ermittlung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks will Dekra ausbauen. Für den weltgrößten PC-Hersteller Lenovo validierte die Stuttgarter Organisation den globalen CO2-Kompensationsprozess. Die Nachhaltigkeit spielt daher für Dekra eine doppelte Rolle – als Ansporn zur CO2-Neutralität im eigenen Unternehmen und als Geschäftsfeld mit steigender Nachfrage. Dekra erwartet hier jährlich zweistellige Wachstumsraten. Über alle Geschäftsfelder hinweg rechnet Dekra 2022 mit weiteren Zuwächsen. Die Prognose sieht ein Umsatzplus von vier bis sechs Prozent vor.

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