Der Zulauf zum Brenner-Basistunnel soll kommen: Deutsche Bahn und ÖBB starten den Dialog mit betroffenen Bürgern im Inntal.
Die angekündigte Entlastung der Gemeinden im Inntal vom Lkw-Verkehr rückt näher. Bis 2020 sollen konkrete Vorschläge zu Trassenverläufen für eine neue Bahnstrecke vorliegen. Sie soll den Zulauf zu dem bereits im Bau befindlichen Brenner-Basistunnel bilden. Dieser stellt das Herzstück des europäischen Verkehrskorridors von Skandinavien nach Italien dar. Wie Deutsche Bahn (DB) und die Österreichischen Bundesbahn am Dienstag erklärten, hat nun die Diskussion mit den Bürgern in den betroffenen Regionen begonnen, in denen die Strecke verlaufen könnte. Nach der Auftaktveranstaltung am Montag in Rosenheim sieht der Kalender 15 weitere in österreichischen und deutschen Gemeinden vor.
Zweigleisige Neubaustrecke für 400 Züge geplant
Geplant ist eine zweigleisige Neubaustrecke für den Personen- und Güterverkehr, die auf bis zu 400 Züge pro Richtung ausgelegt ist. Die Strecke soll südlich von Kufstein beginnen und über Rosenheim in Richtung München führen. "In den kommenden zweieinhalb Jahren wollen wir diejenige Trasse finden, die am besten den Bedürfnissen von Mensch, Umwelt und auch den Erfordernissen eines modernen Bahnbetriebes entspricht", sagte DB-Projektleiter Torsten Gruber.
DB und ÖBB sprechen mit 25 betroffenen Gemeinden
ÖBB-Projektleiter Martin Gradnitzer weist darauf hin, dass die Diskussion mit 25 betroffenen Gemeinden offen geführt und das Ende offen sei. "Möglicherweise kommt am Ende eine Trasse heraus, die heute noch gar nicht als Idee existiert‘", sagt er. "Wir erwarten, dass viele Ängste und Sorgen weichen werden, weil wir nun – ganz anders als bisher – sehr konkret über einzelne Bereiche sprechen können", betonten Gruber und Gradnitzer.
Bislang gibt es fünf bis sieben Grobtrassen, die die Basis für die weiteren Abstimmungen bilden. Vorangegangen waren sogenannte Gemeindeforen, in denen die Kriterien für die Trassenverläufe erstellt wurden.