Ambitionierte CO2-Grenzwerte durch die Politik können den Markthochlauf von Null-Emissions-Lkw deutlich beschleunigen. Im Gegenzug braucht es aber einen massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie weitere Kaufanreize. Wie Unternehmer, Hersteller und Politiker auf dem 4. Dekra Zukunftskongress Nutzfahrzeuge über die Herausforderungen debattierten.
Als eines der Schlüsselelemente des „Europäischen Green Deal“ legt das europäische Klimagesetz die Verpflichtung der EU fest, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen – mit dem Zwischenziel, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Laut EU-Kommission ist der Straßenverkehrssektor für etwa 21 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Hiervon entfallen etwa sechs Prozent allein auf den Schwerlastverkehr. Erstmals hat die EU nun mit der Verordnung (EU) 2019/1242 vom 20. Juni 2019 CO2-Flottenzielwerte für neue schwere Nutzfahrzeuge über 16 Tonnen eingeführt. Diese sehen vor, dass – basierend auf den Werten einer Vergleichsflotte 2019/20 – die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen pro Kilometer ab 2025 um mindestens 15 Prozent niedriger sein müssen, ab 2030 dann um mindestens 30 Prozent.
Mit Emissionszielen steigen Anschaffungskosten
„Ohne weitere Maßnahmen wird der Sektor allerdings keinen ausreichenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele für 2030 und 2050 leisten“, gab Alexandre Paquot, Referatsleiter GD Clima.C4 „Straßenverkehr“ bei der Europäischen Kommission, auf dem diesjährigen Dekra- Zukunftskongress Nutzfahrzeuge zu bedenken. Denn den Projektionen des EU-Referenzszenarios 2020 zufolge werden angesichts des weiterhin zunehmenden Straßengüterverkehrs die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge 2030 und 2050 im Vergleich zu 2015 nur um etwa sieben beziehungsweise zwölf Prozent zurückgehen.
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