BKF-Azubis und EU-Berufskraftfahrer Auch 2018 mehr Ausbildungsverträge

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Aus- und Weiterbildung gegen den Fahrermangel: Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Neuverträge für die dreijährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer ebenso gestiegen wie die Teilnahme an den geförderten Maßnahmen zum EU-Berufskraftfahrer.

Der positive Trend bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen der dreijährigen Ausbildung zum Berufskraftfahrer hält auch im Jahrgang 2018/2019 an. Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) nun auf Anfrage bekannt gab, stieg die Zahl von 3.286 Verträgen im Vergleichsjahr 2017/2018 auf nunmehr 3.689, die im Sommer 2018 ihre Ausbildung begonnen haben. Die Statistik verrät aber auch: Aus dem bislang schwächsten Ausbildungsjahr 2015/2016 mit 3.072 Verträgen haben sich lediglich 2.203 Teilnehmer zur Prüfung angemeldet und nur 1.789 von ihnen haben diese am Ende auch bestanden.

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Positive Entwicklung auch bei der Beschleunigten Grundqualifikation

Ebenfalls positiv ist der Trend bei der überwiegend von der Arbeitsagentur geförderten, mehrmonatigen Umschulung zum EU-Berufskraftfahrer, die mit dem Eintrag der Kennziffer „95“ im Führerschein zum Einsatz im gewerblichen Güterverkehr berechtigt. Hier stieg die Zahl der Teilnehmer von 17.505 (2017) auf 19.329 Teilnehmer. Wie der DIHK mitteilt, hat sich hier allerdings die Quote der bestandenen „Beschleunigten Grundqualifikationen“ von 81,3 Prozent im Jahr 2017 noch einmal um 1,5 Prozent auf nunmehr unter 80 Prozent verschlechtert.

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Prüfungsniveau abgesenkt

Zum 1. März 2019 hat der DIHK daher die Prüfungen sprachlich vereinfacht und den Anteil der offenen Aufgaben reduziert. Bei diesen Aufgaben haben sich die schwachen Teilnehmer eher schwer getan. Man rechne damit, dass sich die Bestehensquote durch diese Maßnahme zusätzlich verbessere.

Neue duale Ausbildungsmöglichkeiten

Immer mehr junge Azubis sind offenbar auch an einer neuen Form der dualen Ausbildung interessiert. So wie sie Boris Sauter (Bild), derzeit bei der Spedition Barth in Burladingen absolviert. „2plus2“ heißt das Konzept. Sauter macht dabei seit 2015 zwei Ausbildungen: zuerst zwei Jahre lang zum Fachlageristen, danach weitere zwei Jahre zum Lkw-Fahrer. Die Spedition Schuon aus Haiterbach zieht in diesem Herbst nach.

Angesprochen sind vor allem Interessenten mit einem Hauptschulabschluss. Barth bildet bereits seit Anfang der 90er-Jahre Berufskraftfahrer aus, von 100 Absolventen sind etwa 30 dem Unternehmer seither treu verbunden und rund zehn Prozent sind nach externen Erfahrungen wieder zurückgekehrt.

Ausbildungsleiter Michael Pfister sagt aber auch, dass nicht alle Jugendliche für das Konzept 2plus2 geeignet sind. „Ein BKF-Ausbildungsjahr wird ja gekürzt, und der Lehrling muss es in zwei Jahren schaffen. Als Ausbildungsstätte muss man im zweiten Fachlageristenjahr den Ausbildungsplan mit dem Lehrplan zum Berufskraftfahrer ein wenig abstimmen.“

Michael Pfister und Boris Sauter sind am 2. April 2019 als Podiumsteilnehmer zu Gast bei einer Veranstaltung der IHK Stuttgart unter dem Motto: „Der Letzte macht den Motor aus – Konzepte gegen den Fahrermangel“. Zum Programm und zur Anmeldung geht es hier.

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