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BAG-Report zu Lkw-Fahrern Nur wenige Fahrerinnen und junge Fahrer

Foto: Wolfgang Grube

Die Lkw-Fahrer werden immer älter. Immer mehr kommen aus dem Ausland, wie ein Bericht des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) zeigt.

Der Fahrermangel spitzt sich weiter zu. Um die Lücke zu schließen, greifen Speditionen hierzulande immer stärker auf Mitarbeiter aus dem Ausland zurück. Gleichzeitig macht der demografische Wandel der Branche weiter zu schaffen. Die eingesetzten Berufskraftfahrer werden tendenziell immer älter. Das geht aus einer heute veröffentlichten Auswertung über die Arbeitsbedingungen im Güterverkehr des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) hervor.

Mehr als eine halbe Million Berufskraftfahrer

Danach wird der Anteil der 55-bis 65-Jährigen immer größer. Er belief sich 2017 auf 26,5 Prozent – nach 25,5 beziehungsweise 24,4 Prozent in den Jahren zuvor. Unverändert klein bleibt mit 2,6 Prozent gleichzeitig der Personenkreis unter 25 Jahren. Insgesamt waren in Deutschland laut BAG voriges Jahr 565.086 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Berufskraftfahrer gemeldet – in den beiden Vorjahren waren es immer jeweils 10.000 Fahrer weniger. Weiterhin unterrepräsentiert sind in dem Beruf Frauen, deren Quote sich auf 1,7 Prozent beläuft. Unverändert stabil ist mit etwas mehr als zwei Drittel der Anteil der Fahrer, die eine Ausbildung durchlaufen haben. Unverändert zehn Prozent haben keinen Abschluss.

Ein Großteil der Speditionen bildet weiterhin nicht aus

Einen kleinen Anstieg gab es wieder bei der Zahl der Auszubildenden zum Berufskraftfahrer. Das BAG meldet ein Plus von 3,4 Prozent auf insgesamt 7.077 junge Leute in drei Lehrgängen. Ungewöhnlich hoch ist weiterhin die Abbrecherquote. 1.827 Ausbildungsverträge seien vorzeitig gelöst worden, heißt es in dem Bericht. „Nach wie vor beteiligt sich ein Gutteil er Güterkraftverkehrsunternehmen nicht an der Ausbildung zum Berufskraftfahrer“, hält das BAG fest. Als Gründe hierfür würden Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung und negative Erfahrungen genannt. Eine zahlenmäßig höhere Bedeutung hat für Speditionen und Werkverkehre die Rekrutierung von Mitarbeitern über die beschleunigte Grundqualifikation. Zu dieser Prüfung traten 2017 demnach 16.981 Prüflinge an.

Da deutsche Mitarbeiter nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, geht der Blick der Unternehmer zunehmend ins Ausland. So ist der Anteil der Fahrer mit ausländischem Hintergrund in den vergangenen Jahren immer um rund drei Prozentpunkte gestiegen – auf zuletzt 18,1 Prozent im vorigen Jahr. Die meisten ausländischen Fahrer stammen zurzeit aus Polen, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Ungarn und Tschechien. Die höchsten Zuwächse gab es dabei bei den Mitarbeitern aus Bulgarien, Rumänien und Polen.

Besonders dramatisch stellt sich der Fahrermangel nach BAG-Erkenntnissen in Teilen von Süddeutschland dar. Dort sei die Personalknappheit angespannter als etwa in Berlin oder Hamburg.

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