Allison-Getriebe: Werksbesuch mit Testfahrt

Allison-Getriebe
Werksbesuch mit Testfahrt

Anlässlich der Construction Week hat Allison Einblicke in die Werkshallen in Szentgotthard gewährt. Auf dem Testareal lockten diverse Bau-Lkw, allesamt mit Vollautomatikgetrieben des US-Herstellers.

Allison Lkw
Foto: Julian Hoffmann

Nur einen Steinwurf von Österreich entfernt und auch nicht viel weiter von Slowenien, liegt das beschauliche Szentgotthard in Ungarn. Hier, rund 250 Kilometer westlich der Hauptstadt Budapest, hat sich vor knapp 20 Jahren der amerikanische Vollautomatikgetriebehersteller Allison Transmission niedergelassen. Damals, als die Marke noch zur General-Motors-Welt gehörte, war die nahe Produktion der Konzernmutter das ausschlaggebende Kriterium für Szentgotthard. Doch auch heute steht das mittlerweile wieder eigenständige Unternehmen zu seinem neben Indien zweiten Produktionsstandort außerhalb der USA. 2011 baute Allison die Fertigung in Ungarn aus, errichtete in Rekordzeit eine neue Produktionsstätte.

Viele Bauteile aus den USA

Auf über 13.000 Quadratmetern werden seither die Lkw-Getriebe der 3000er- und 4000er-Serie hergestellt. Im Juli 2019 erst feierte Allison den Meilenstein von 250.000 Getrieben aus Ungarn. Eine Leistung, auf die der Allison-Werksleiter in Ungarn, Peter Rezsnyak, sichtlich stolz ist. Im Zweischicht-Betrieb an fünf Tagen pro Woche wird in Szentgotthard gearbeitet, innerhalb von rund 2,8 Stunden setzen die Monteure im Schnitt ein Getriebe zusammen. Pro Tag laufen 70 bis 80 Vollautomaten vom 110 Meter langen Band. Allesamt wurden sie genau so von Kunden geordert, auf Lager produziert Allison laut Rezsnyak kaum. Auch die Auslieferung mit schon eingefülltem Getriebeöl ist unüblich, nach den Funktions- und Dichtigkeitstests am Ende des 16 Stationen zählenden Produktionsbandes wird das Schmiermittel abgelassen und wiederverwendet. Tageweise konzentrieren sich die Arbeiter in den Hallen auf genau eine Serie, um Staus in der Produktion zu vermeiden. Genug Abwechslung haben sie auch so, denn allein an Getriebekühlsystemen zählt Allison fast 50 unterschiedliche Varianten. Die meisten Bauteile für die Getriebe – konkret: circa 75 bis 80 Prozent – stammen direkt aus den USA. In Seecontainern werden sie in Ungarn angeliefert, nur rund ein Fünftel produzieren europäische Partner.

Die neuen Hallen aber sind nur ein Teil des Allison-Areals in Szentgotthard. Zu den 13.000 überdachten Quadratmetern nämlich gesellt sich noch ein über 90.000 Quadratmeter zählendes Gelände, auf dem neben dem Allison Customer Experience Center (ACE) auch die Teststrecken des Herstellers Platz finden. Und die gleichen einem gigantischen Abenteuerspielplatz für Bau-Lkw-Freunde: Unbefestigte Pisten unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade sind mit verworfenen Spurrillen und mit matschigen Löchern gespickt, gepflasterte Hügel wollen über heftige Steigungen erklommen werden. Die asphaltierte Rundstrecke nutzt Allison zudem für Beschleunigungsduelle – so auch im Rahmen der Construction Week des Herstellers, bei der sich neben der Fachpresse Vertreter der OEMs, Fuhrparkmanager und Flottenbesitzer ein eigenes Bild von Lkw mit Allison-Getrieben machen konnten.

Allison Lkw
Julian Hoffmann
Auch dank seiner sanft agierenden Allison-Vollautomatik meistert der Bell-Knicklenker selbst stark verworfene Passagen.
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